• meine erde

    angst am boden zu sein.
    hoch wachsen wollend -
    ohne wurzeln in der erde zu haben.

    erde ist schmutz -
    sie mit füßen treten.
    den kopf auf die schulter der erde legen.

    lebend an sie gebunden,
    dann ein geschenk an die erde.
    gras sich bewegen spüren in einem bett voller federn.

    offenes feld kann zuflucht sein.
    begreife und schenk ihr deine nähe.
  • der berg

    erdhaufen, dreck, abfall, unbekannt, ausgesondert, aufgeschüttet, abgelegt, abseits.
    in der unbeachtetheit - verwandlung, formung, pulsieren, lebendig werden, geben, sein.

    woher du kamst, weiß nicht.
    wann du kamst, weiß nicht.
    wieso ich dich sah, weiß nicht.
    was ich sah, einen erdhaufen.
    bald sah ich dich gern und vertraut an.
    mich erfreute dein dasein.
    ohne sinn, ohne tun, verlässlich lagst du abseits.
    unruhe, dass du so wie du kamst, gehst.
    annähern, bestaunen, begehen.
    festhalten im bild, dich erfassen.
    freunde.
    du bist wo du warst, ich bin nicht dort.
  • landlinien

    jubel auf die wunden.
    du künstlicher schlupf ins darunter.

    sichtbare schreie im mutterboden, fühlbar,
    vernarbte qual, die vergehen wird,
    sich zu schließen begann, erneut zerfahren wird,
    die von den tränen des himmels gesalbt und
    vom sonnenschein getrocknet wird,
    heilend oder sich vertiefend.
    umgeben von millionen lebensfroher, schwingender halme,
    die das glück des lebens preisen.
    ich trauere und bewundere euch, die, die das leichte leben tragen.

    jubel auf die wunden.
  • horizonte

    schwebende körper, unzählig auf einer schnur.
    sich fügend dem strom,
    sich entzweiend und ordnend.

    leere schmeichelt dem sichtbaren.
    die fröhlichen farben fliehen dahin.
    unerreichbar. offenbar kostbar.

    enge blicke fallen in den briefkasten,
    werden lesend befreit und
    von mündern dahin geformt – in die freiheit.

    wabernde, zählige senktechte -
    glänzend ein horizont.
    singend naht die sichel und händigt aus.